Und was kann dein Baby schon?
Dreht sich dein Baby schon? Hat sie schon Zähne? Kann dein Sohn schon schwimmen? Oh, mein Baby kann schon das, das und das. Und mein Sohn kann das und das. Tja, was eigentlich nur ein Small Talk unter Muttis sein sollte ist am Ende doch ein kleiner Wettbewerb.
Mütter unter sich werden manchmal zu kleinen Konkurrentinnen. Sie erzählen gerne, was das Kind schon alles kann und freuen sich tatsächlich, dass das eigene Kind mehr kann als die anderen. Das erlebe ich momentan ganz deutlich z.B. bei Pekip. Thema Nummer eins ist, ob sich die Babys schon drehen können. Und das wird von der Frage gefolgt, ob sie schon Zähne haben. Schon in dem Moment geht die Konkurrenz los - auch, wenn ungewollt. Man sieht die Enttäuschung auf dem Gesicht jeder Mutter, wenn andere Kinder mehr können als die eigenen.
Aber warum setzen wir uns so sehr unter Druck? Wir wissen ja, dass jedes Kind irgendwann alles tun wird. Warum wollen wir alles so schnell erreichen? Und vor allem, warum müssen unsere Kinder immer die besten sein?
Babys kriegen von unserem Mutti Wettbewerb wohl kaum was mit und bleiben weiterhin zufrieden liegen und drehen sich erst, wenn sie soweit sind. Aber wir Mamas wollen alles am liebsten sofort erleben damit man nicht in der Situation steckt in dem man gefragt wird, ob das Kind das und das schon kann und man tatsächlich zugeben muss, dass es noch nicht passiert ist.
Wenn eine mich momentan fragt, ob mein Sohn schon schwimmen kann, antworte ich ganz deutlich nein. Und so ist das auch. Ja, viele andere können das schon und ich halte das auch für sehr wichtig aber mein Sohn war noch nicht soweit und wollte auf keinen fall mit einem Lehrer schwimmen gehen. Soll ich ihn dahin zwingen, nur weil seine Freunde es schon können? Nein, das würde ich nie tun. Natürlich bin ich die erste, die ihn unterstützt wenn er es möchte und versuche ihm zu erklären, wie wichtig das ist aber gezwungen muss er nichts machen - und schon gar nicht damit ich mit anderen Muttis mithalten kann.
Genauso entspannt bin ich bei Kursen und Aktivitäten. Ich persönlich finde es ganz schlimm, wenn Kinder einen vollen Terminkalender haben und mit 4 schon Tennis, Golf und Reiten können müssen. Man sollte nicht vergessen, dass Kinder uns Signale geben in dem sie persönliche Vorliebe für bestimmte Aktivitäten zeigen. Und sie können sich ganz schnell überfordert fühlen. Eine Zeit lang hat mein Sohn beim Tanzkurs mitgemacht, weil er es wollte. Irgendwann wurde das doof und er wollte nicht mehr hin. Ich respektiere ihn und bringe ihn dann zum Turnen lieber, weil er dort immer noch sehr viel Spass hat. Und seit ein paar Monaten will er unbedingt Fußball spielen. Wenn das sein Wunsch ist und er dabei glücklich ist, dann wird er von uns gefördert und unterstützt. Trotzdem soll er genug Zeit fürs spielen und Kind sein haben solange es so sein kann.
Seht ihr das genauso?
Dicken Mutti Kuss.
8 Kommentare